Hamsterarten werden anhand ihrer Grösse in Zwerg-, Mittel- und Grosshamster eingeteilt. Zu den in der Heimtierhaltung verbreiteten Zwerghamsterarten gehört der Dsungarische Zwerghamster, der Campbell Zwerghamster und seltener anzutreffen, der Roborowski Zwerghamster.
Von den Mittelhamster ist eine Tierart, der Syrische Goldhamster umgangssprachlich bezeichnet als "Gold- oder Teddyhamster" in der Heimtierhaltung anzutreffen.
Nicht in der Heimtierhaltung verbreitet aber in Europa heimisch ist der zu den Grosshamster gehörende Feldhamster.
Ugs. Bezeichnung |
Tierart dt. |
Wissenschaftl. Name |
Dsungi |
Dsungarischer Zwerghamster | Phodopus sungorus |
Campbelli |
Campbell-Zwerghamster | Phodopus campbelli |
Roborowski |
Roborowski-Zwerghamster | Phodopus roborovskii |
Gold-/ Teddyhamster |
Syrischer Goldhamster | Mesocricetus auratus |
In der Wissenschaftlichen Artbezeichnung wird die zugehörige Gattung aufgeführt. "Phodopus" heisst auf deutsch "Kurzschwänzige Zwerghamster" und "Mesocricetus" bedeutet "Mittelhamster". Der Name dahinter (sungorus, campbelli, roborovskii und auratus) sind die lateinische Namen für die Tierart.
Für Verwirrung sorgen häufig die zwei verschiedenen umgangssprachlichen Bezeichungen für Syrische Goldhamster. Goldhamster die reinerbig das Gen für Langhaarigkeit (ll) und deshalb längeres Fell besitzen, werden "Teddyhamster" genannt. Umgekehrt werden Syrische Goldhamster mit kurzem Fell häufig als "Goldhamster" bezeichnet.
Früher wurde der Campbell Zwerghamster als eine Unterart des dsungarischen Zwerghamsters eingeordnet, mittlerweile gelten die dsungarischen Zwerghamster und die Campbell Zwerghamster als zwei eigenständige Arten, die aber bei einer Kreuzung immer noch lebensfähige Nachkommen erzeugen können.
Aufgrund ihrer hohen Verwandtschaft, sind die beiden Arten vermutlich aus ein und derselben Art hervorgegangen, die sich in zwei Arten aufgespalten hat, als zwei unterschiedliche, voneinander isolierte Lebensräume, besiedelt wurden (Allopatrische Artbildung).
Die Campbell Zwerghamster und die dsungarischen Zwerghamster unterscheiden sich aufgrund der jeweiligen Lebensbedingungen entsprechenden Anpassungen nur geringfügig voneinander, die Merkmale sind deshalb nur durch ein geschultes Auge erkennbar.
Dsungarische Zwerghamster haben kleinere Ohren, einen runderen Kopf, mehr seitlich stehende Augen, einen kürzeren Schwanz und als deutlichstes Merkmal - andere Fellfarben. Campbells gibt es in der Heimtierhaltung in vielen verschiedenen Fellfarbenvarianten, bei Dsungaren gibt es deutlich weniger Variationen. Im Winter wenn die Tage kürzer werden, erhält der Dsungare ein weisses Winterfell, der Campbell hingegen macht keine saisonale Fellvariation durch. Beide Tierarten haben aber zumindest in der Wildfarbe dieselbe Zeichnung mit dem Aalstrich über den Rücken und der Dreibogen Linie an der Flanke, wobei der Aalstrich bei Dsungaren breiter ausgeprägt ist.
Der Dsungarische Zwerghamster besitzt ein besonders gutmütiges Wesen und ist für seinen zutraulichen Charakter bekannt. Im Vergleich zum Campbell Zwerghamster sind artreine Dsungarische Zwerghamster nicht von einer Diabetesanfälligkeit betroffen.
Die Nachkommen einer Kreuzung von Dsungarischen und Campbell Zwerghamster und alle folgenden Generationen werden „Hybriden“ genannt. Eine Vermischung der Arten kann nicht rückgängig gemacht werden. Die Unterschiede zwischen Dsungarischen und Campbell Zwerghamster sind leider auch heutzutage noch wenig bekannt, weshalb es in der Heimtierhaltung fast keine artreine Dsungaren und artreine Campbellssondern mehrheitlichnur noch Hybriden gibt.
Die Veranlagung für Diabetes von Campbell Zwerghamster können Hybriden vererbt bekommen haben. Diabetes ist leider eine unheilbare Krankheit und weil dem Hamster nicht täglich Blut abgenommen und Insulin gespritzt werden kann, erliegen betroffene Hamster mit der Zeit der Krankheit. Diabetes Typ 1 tritt schon in sehr jungem Alter auf, bei Diabetes Typ 2 ist die Lebenserwartung länger. Artreine Dsungarische Zwerghamster besitzen keine Veranlagung für eine Diabeteserkrankung. Trotzdem empfiehlt es sich auch bei Dsungaren auf eine möglichst zuckerfreie Ernährung zu achten.
Artreine Dsungaren sind nur bei fachkundigen Züchter zu finden, welche ihre Zuchttiere sorgfältig aussuchen und darum bemüht sind nur artreine Dsungaren in die Zucht zu holen. Dies ist nicht so einfach, den es gibt nur sehr wenige fachkundige Züchter von Dsungarischen Zwerghamster. Für den Züchter bedeutet das, dass für einen neuen Zuchthamster gewöhnlich mehrere hundert Kilometer Weg auf sich genommen werden müssen.
Für Hamsterzuchten, die beispielsweise für Zoohandlungen und mit Gewinnabsichten Hamster vermehren ist ein solcher Aufwand nicht lohnenswert. Da einem so nicht bekannt ist, wo die Hamster hin kommen, kann ohne Feedback des Halters auch nicht auf Gesundheit gezüchtet werden.